Der Fuß – Basis für Stabilität und Gesundheit
Der Fuß ist das einzige Körperteil, welches ständig Bodenkontakt ausübt. Die Füße übermitteln dem Gehirn
stetig Informationen und machen eine koordinierte Bewegung und Haltung überhaupt erst möglich.
Teil der erfolgreichen Funktionalität, dieses hochkomplexen Gebildes "Fuß" war über 10.000 von Jahren die ständige
Stimulation der Fußmuskulatur durch die Notwendigkeit permanent, ungleichen, harten oder weichen Untergrund auszugleichen.
Der zivilisierte Mensch, schreitet auf harter Schuhsohle und glatten Untergrund. Auf diese Weise wird die Fußmuskulatur kaum mehr stimuliert.
Die motorischen Befehle, die vom Fuß ausgehen müssten, sind stark reduziert und weitgehend verkümmert. Die Folgen sind
Funktionsstörungen im gesamten Bewegungs- und Haltungsapparat.
Der Fuß ist ein anatomisches Wunder! Mit 26 Knochen, über 100 Muskel- und Bandansätzen, Sehnen, Bindegewebe bekommt er eine
tragende Rolle.
Der Fuß besteht aus Zehen, Mittelfuß, Fußwurzeln und Rückfuß. In den Füßen befindet sich fast ein viertel
der Knochen des menschlichen Körpers. Die Fußmuskulatur hat die Aufgabe, die Bewegungen des Fußes auszuführen und wird in die
Gruppe der kurzen und langen Fußmuskeln unterteilt.
Die kurzen Fußmuskeln befinden sich am Fußskletett. Die langen Fußmuskeln liegen am Unterschenkel und übertragen Ihre Kraft
durch Sehnen auf die Fußknochen. Das Fußgewölbe wird durch die Fußmuskulatur aktiv gespannt und durch Bänder passiv
aufrecht erhalten. Zu unterscheiden sind das Längs- und Quergewölbe des Fußes, deren einwandfreie Funktion von großer
Bedeutung ist. Einigen Erkrankungen des Fußes liegt ein Absinken des Fußgewölbes zugrunde.
Die Fußsohle lässt sich in Bereiche unterteilen, die auch in einer Trittspur im Sand zu erkennen sind: Ferse, Fußaußenrand,
Bereich des Längsgewölbes, Fußballen mit Zehenballen (unter den Grundgelenken der Zehen). Dabei hat nicht die gesamte Fußsohle
Bodenkontakt. Der Bereich des Fußinnenrandes liegt beim gesunden Fuß nicht auf. Eine wichtige Rolle kommt dem Rezeptor der Fußsohle
zu, der für eine effektive Bewegungskontrolle wichtigen Informationen über Bodenbeschaffenheit, Neigung und Temperatur über das
Nervensystem an das Gehirn übermittelt. Die Rezeptoren haben an der Bewegungskoordination einen besonders großen Anteil wie das
Gleichgewichtssystem. Diese Selbstwahrnehmung wird in der Medizin Propriorezeption genannt. Diese entwickelt sich bereits in der frühen Kindheit
und wird bis zum Wachstumsende immer weiter verfeinert. Ursache und Wirkung werden unter anderem durch Faszien vom Entstehungsort als Beschwerden
weitergeleitet und andernorts als Schmerz empfunden. Eine Fehlstellung oder die schwache Muskulatur der Füße können eine Vielzahl
von negativen Auswirkungen haben.
So gelten Rückenschmerzen bereits seit Jahren als die Volkskrankheit Nummer 1. Die Ursachen dieser und auch ähnlicher Beschwerden liegt bei
ca. 80% der Patienten nicht in den Knochen, sondern meist in der Funktionsstörung der Muskeln und des Bindegewebes (Faszien). Nackenschmerzen sind
häufig in der Fehlstellung der Füße, insbesondere im Geflecht und abgeflachten Fußgewölbe begründet. Viele Menschen
kompensieren diese mit der typischen Nacken- und Kopfschiefhaltung. Dadurch entsteht ein Ungleichgewicht im Bewegungsapparat. Die Folge können
Verhärtungen und Schmerzen der Nackenmuskulatur sein.
Die Wissenschaft weiß heute: Der Körper ist von einem Netzwerk aus Faszien durchzogen, ein bindegewebsartiges Gebilde. Auswirkungen können
ebenso an anderer Stelle hervorrufen und weitergeleitet werden.
Herkömmliche orthopädische Hilfsmittel wie die oft verschriebene Spreizfußpelotte (Schmetterlingsrolle) helfen bei einer Metatarsalgie
nur bedingt. Sie beheben zwar den Spreizfuß, in dem Sie die Wölbung des Fußquergewölbes wieder herstellen, haben aber eine rein
passiv, stützende Funktion. Die Ursache, die schwache Fußmuskulatur, wird damit nicht behoben. Ebenso verhält es sich mit den
herkömmlichen statischen Einlagen, Schuhzurichtung oder Injektionen. Solche Interventionen stellen immer ein Eingriff in die Statik oder Funktion
dar. Dies gehört unbedingt unter ärztlicher Aufsicht und Kontrolle. Mit einer einmaligen Diagnose und Therapieempfehlung ist es in der Regel
nicht getan. Das Behandlungskonzept mit sensomotorischen Einlagen sieht Verlaufskontrollen und Anpassungen in regelmäßigen Abständen vor.
"Der Fuß, unsere Basis, unser Fundament."
Ein gesunder Fuß sorgt für eine aufrechte Haltung und sicheren Gang, Stabilität und intakte Körperstrukturen. Die Fußgesundheit
ist der grundlegende Baustein für die gesamte Körpergesundheit. Prävention und Therapie bedeuten das, über gezielte Aktivierung der
Fußmuskulatur Schmerz und Beschwerden verhindert, gelindert oder geheilt werden können.
Es befinden sich 31 Gelenke, 107 Bänder und über 30 Muskeln, an der Fußsohle, sowie ca. 70.000 Nervenenden. Diese Rezeptoren sorgen
für die Aufnahme und Verarbeitung von Reizen und liefern damit die Impulse für den gesamten Bewegungsapparat.
Glatte Böden, modernes Schuhwerk und Bewegungsmangel stören und verhindern diese Stimulation. Wenig Abwechslung, einseitige Beanspruchung,
stundenlanges Sitzen, Gehen und Stehen lassen die Fußmuskulatur zusätzlich verkümmern.
Die Folge: Muskuläre Dysbalancen entstehen, Fehlbelastung führen zur Fehlhaltung, Beschwerden treten auf. Tatsächlich und immer wider
besseren Wissens, wird die Fußgesundheit noch immer "mit Füßen getreten". Wenn wir unsere Füße vernachlässigen,
sind nicht nur unsere Füße davon betroffen. Vielmehr ist dies mit gesundheitlichen Auswirkungen auf den gesamten Körper verbunden.
Knick-Senk-Spreizfüße, Hallux valgus und Co!
Über ein Drittel aller Erwachsenen klagt über Fußprobleme. 90% der Deutschen kennen Rückenschmerzen, 40% leiden oft und ständig darunter. Jeder 4. hat Kopfschmerzen, einige solcher Beschwerden sind die Folge von Unfällen, Verletzungen oder Krankheitsverläufen.
Speziell Kinder betreffend: Bis zum 4. Lebensjahr sind kindliche Knick-Senkfüße völlig normal. Bis zum 5. oder
6. Lebensjahr, sollte sich jedoch das Längsgewölbe am Fuß deutlich entwickelt haben. Passiert dieses in zunehmender Art und Weise immer
weniger durch falsche Schuhe, Bewegungsmangel und zu wenig Reize für die kindliche Fußsohle, kann dies dazu führen, dass sich Sehnen,
Muskeln und Faszien nicht altersgemäß entwickeln und noch Teenager unter den bei kleineren Kindern völlig normalen "O oder X
Beinen", leiden. Wenn das Fußgewölbe nicht stark genug ist, knicken die Beine automatisch mit ein und es kommt zu Auswirkungen und
Problemen mit der gesamten Statik.
Die Ursachen für die Fehlentwicklung stehen in unseren heutigen Lebensweisen. Wir spüren heute zu wenig an unseren Füßen. In unseren
Städten ist alles durch Straßen zu betoniert. Kinderfüße kennen oft kein unebenes Gelände, keinen Sand und keinen Rasen, dem
sich der Fuß an das Gelände anpassen und immer wieder zusammen ziehen muss.
Die Folge: Die Fußmuskulatur wird nicht richtig aufgebaut. Hinzu kommen oft schwere Schuhe, mit dicken unflexiblen Sohlen, durch die der Fuß
nichts mehr spüren kann. Ein weiterer Punkt ist zu kleines Schuhwerk, weil die Kinder ihnen bereits entwachsen sind. Wenn harte Einlagen getragen
werden, kann der Fuß seine natürliche Funktion für einen stabilen, aufrechten Gang nicht mehr wahrnehmen, mit Folgen für den
gesamten Körper-, sowie spätere Fuß-, Knie-, Hüft- oder sogar Kopfschmerzen.